Der Mann, der dieses Haus hat bauen lassen hieß Karl Hermann Adolf Kerlen. Er war ein hoch angesehener Major und reiste gerne und viel.
Im Jahre 1881 kam er mit seiner Frau Lina nach Arnsberg, weil ihm der Wald sehr gut gefiel. Sie wohnten zuerst in einer kleinen Wohnung auf der Königsstraße.
Als Lina’s Vater starb, kauften sie mit dem geerbten Geld einige Grundstücke im Eichholz und ließen dort ihre Villa im italienischen Stil bauen. Die Familie legte einen riesigen Park um ihr Haus an, mit Bäumen aus Amerika, welche Karl von seinen Reisen mit brachte. Das Haus bezogen sie 1883 dann mit ihren zwei Kindern Kurt und Karla, ein paar Jahre später kam der jüngste Sohn Gert auf die Welt.
Mit ihren Nachbarn hatte die Familie anfangs Ärger, weil die großen Glasscheiben des Hauses für Kinder als Zielscheibe gedient haben sollen. Um dieses Problem zu lösen, machte Karl Kerlen klar, dass er Jäger war und gut schießen könne. Dazu versuchte er, sich in der Nachbarschaft mit Hilfe von kleinen Geschenken beliebter zu machen.
Karl war Mitbegründer der Casinogesellschaft und mischte sich oft in Angelegenheiten des Stadtrates ein. Er und seine Familie reisten oft in warme Länder, wie Italien oder Nordafrika weil Karl Rheuma hatte und es in der Kälte nicht so gut aushielt.
Nach seinem Tod übernahm seine Frau Lina das Haus, welches übrigens damals noch die Hausnummer 16 hatte und nicht 64. Lina beherbergte noch bis in die 1930er Jahre Gäste. Insbesondere Künstler, deshalb wird vermutet dass das Haus voll mit teuren Kunstwerken war. Außerdem erfand Lina das Kinderschützenfest, welches es heute noch gibt.
Als Lina dann starb, erbte der älteste Sohn, Kurt das Haus. Jedoch kam er mit dem großen Garten nicht zurecht und verkaufte das ganze Grundstück schließlich an die Wehrmacht.
Von 1950 bis 1970 herum wurde das Haus dann als Casino für belgische Offiziere, die zu der Zeit in Arnsberg stationiert waren genutzt. Danach stand das Haus erstmal leer, bis es 1995 von der Lebenshilfe gekauft wurde. Es wurde umgebaut und vergrößert und 1997 konnten dann die ersten Bewohner einziehen.
Quelle: http://www.familie-luyken.de/
Zusammengefasst von: Letizia Minieri